Es ist nicht so häufig, dass sich die schulmedizinische Forschung mit den Anwendungsmöglichkeiten der Hypnose beschäftigt. Aber ein paar wissenschaftliche Arbeiten gibt es zu diesem Thema.
So gibt es aus dem Jahr 1996 eine „Meta-Analyse“ von Irving Kirsch, der sich die Daten von sechs verschiedenen Studien zur Gewichtsreduktion durch Hypnose genauer angesehen hat. In diesen Studien erhielten Patienten entweder nur eine Verhaltenstherapie oder eine Verhaltenstherapie mit einer zusätzlichen Hypnosetherapie. Jeweils am Ende jeder Studie wurde gewogen: Ohne Hypnose nahmen Patienten durchschnittlich 2,72 kg ab, mit Hypnose waren es fast doppelt so viele Kilos (5,37 kg). Irving Kirsch fand außerdem heraus: Der positive Effekt der Hypnosetherapie nimmt mit der Zeit zu – es muss also nicht bei den 5,37 kg bleiben (Kirsch I. Hypnotic enhancement of cognitive-behavioral weight loss treatments–another meta-reanalysis. J Consult Clin Psychol. 1996 Jun;64(3):517-9.)
Eine andere Studie verglich den Erfolg einer einfachen Ernährungsberatung mit dem Erfolg einer Kombination aus Beratung plus Hypnose. Auch hier nahmen die „hypnotisierten“ Patienten deutlich mehr ab (Stradling et al., Controlled trial of hypnotherapy for weight loss in patients with obstructive sleep apnoea. Int J Obes Relat Metab Disord. 1998 Mar;22(3):278-81.). E. Paul Cherniack kam daher in einer weiteren Übersichtsarbeit aus dem Jahr 2008 zu dem Schluss: Hypnotherapie kann bei der Gewichtsreduktion helfen (Cherniack EP. Potential Applications for Alternative Medicine to Treat Obesity in an Aging Population. 2008. Altern Med Rev. 2008 Mar;13(1):34-42.) – es gibt also keinen Grund zu warten: packen Sie´s an!
Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit Dr. Stefan Lang: www.forschen-schreiben-publizieren.de