Hypnosetherapie bei Bulimie

Mein Name ist …. Ich bin 18 Jahre alt und leide seit ca. 3 Jahren unter Bulimie.

Die Hypnose war für mich eine neue Chance, da alle herkömmlichen Methoden wie Psychotherapie und Selbsthilfegruppen bei mir nicht wirklich Anschlag fanden. Das Problem bei diesen Therapien bestand für mich darin, dass dort nach allgemeinen Auslösern gesucht wird. Seien es persönliche Voraussetzungen oder familiäre Umstände, die meistens der Auslöser für eine Essstörung sind. Diese treffen bei mir nur leider nicht zu und oft hatte ich das Gefühl, der Therapeut forschte durch gezielte Fragen beispielsweise nach einem gestörten Verhältnis zu meiner Mutter und wollte mir dies quasi „einreden“, um dann gewohnte therapeutische Ansätze zur Bekämpfung der Essstörung angehen zu können.

Die Hypnose wirkt hier wesentlich subjektiver. Sie bezieht sich allein auf die Person und forscht mit ihr nach Spannungen und ungelösten Problemen um diese dann klären zu können. Die Person allein und ihre Komplexe mit sich stehen im Vordergrund, was mir hilfreicher erscheint und auch hilfreicher war. Bei mir ging es schon lange nicht mehr darum Spannungen mit und in meinem Umfeld zu klären, sonder ich selbst sah für mich das Problem bei mir selbst. Um diese inneren Spannungen abzubauen und innere Konflikte zu lösen war die Hypnose für mich eine sehr ansprechende Therapie.

Mir fiel es leicht in Hypnose zu gehen. Besonders hilfreich waren hierfür die entspannende Musik und die ruhige Stimme von Frau Lang.
Zunächst war ich mir jedoch nicht sicher, ob ich tatsächlich hypnotisiert war oder nicht viel mehr schlief, da es sich bei der ersten Sitzung so anfühlte, als hätte ich die ganze Zeit geschlafen. Das tiefe Gefühl der ganzheitlichen Entspannung die man erlebt empfand ich immer als sehr angenehm. Auch physische Beschwerden wie Rückenschmerzen, waren nach den Sitzungen meist behoben.

Bei der zweiten Sitzung erlebte ich die Hypnose wesentlich intensiver. Ich hatte nicht mehr das Gefühl zu schlafen, aber geistig voll da sein, allerdings getrennt von meinem Körper. Er war in einem kompletten Ruhezustand ich konnte ihn nicht willentlich bewegen.
Die Probleme und Spannungen zu lösen war immer sehr anstrengend. So fühlte ich mich nach den Sitzungen entspannt aber auch fertig und brauchte meist erst mal 20 Minuten Ruhe. Es ist ein schwer zu beschreibender Zustand in dem man sich befindet. Die Gefühle, die einen Essanfall auslösen oder währenddessen auftreten so intensiv und teilweise beängstigend zu empfinden und auf einen anderen Punkt der Vergangenheit zurückzuführen war zunächst sehr seltsam. Am Anfang fühlte ich mich meist hilflos dieses Gefühl zu verspüren so intensiv und es nicht auf gewohnte Art zu lösen. Mit einem Essanfall mit anschließendem Erbrechen. Genau das half aber dabei, dieses Gefühl als Auslöser für bulemisches Verhalten zu überwinden.

Auf die Suche nach dem eigentlichen, verborgenen Auslöser für diese Gefühle gehen war für mich immer sehr spannend. Bei der ersten Sitzung dachte ich noch, dass sei alles Einbildung ich konnte mir nicht vorstellen, solche Dinge tatsächlich erlebt zu haben und mich nun daran erinnern zu können. Ich vertraute jedoch dem Konzept und Frau Lang. Tatsächlich konnte ich das Gefühl nach Beseitigung der Spannung und lösen des Konflikts nicht mehr fühlen.

Ich fühlte mich gereinigt und als hätte ich großen Ballast abgeworfen. Mit jeder Sitzung gelang mir die tiefe Entspannung schneller und ich erlebte die Hypnose intensiver. Es machte mir Spaß nach den Auslösern meines Problems in mir zu suchen und sie zu lösen. Ich genoss das befreite Gefühl danach sehr. Auch wenn ich Rückschläge erlitten haben, so waren dafür nicht die üblichen Spannungsgefühle verantwortlich. Diese waren tatsächlich gelöst.

Mit Hilfe von Klopftherapie und Selbsthypnose ist es mir nun gelungen in einer fremden Umgebung fernab der Praxis von Frau Lang über eine Woche ohne Symptome zu sein.
Oft verspüre ich noch den Anklang der altbekannten Stimmungen und Spannungen sie brechen jedoch nicht mehr durch und versetzen mich in Panik. Ich führe das für mich auf die Hypnosetherapie zurück, welche die Spannungen somit für mich erfolgreich gelöst hat. Einen weiteren Vorteil dieser Behandlungen sehe ich darin, dass sie den Geist anspricht und heilt.

Denn Auslöser der Anfälle sind irrationale Gedanken bzw. Gefühle die ohne ersichtlichen Grund auftreten. Die Grüner hierfür werden bei der Hypnose erforscht und behoben. Alles in allem ist die Hypnose nach wie vor ein entspannendes und hilfreiches Therapiekonzept für mich, das mir hilft Spannungen abzubauen und Gefühle die mich in Panik versetzten und zu einem Essanfall führen würden abzuleiten. Das Gefühl während der Hypnose empfinde ich wie einen Wachschlaf.

Auch die Gespräche, die man in der Hypnose führt und die Rollen die man annimmt fühlen sich surreal an. Jedoch nicht wie ein Traum, sonder wie etwas, dass man real erlebt jedoch nur in Hypnose. Außerhalb der Hypnose darauf zuzugreifen ist nicht möglich. Es lässt also als eine Art zweiten Bewusstseinszustand beschreiben. So empfinde ich sie zumindest.
Mir hat die Hypnose sehr geholfen, auch in sofern, dass sie ein neuer Ansatz ist um Anfälle abzuwenden. Sie ist eine bessere Form der sonst bewährten Ablenkung, da sie die Spannungsgefühle auch ableitet bzw. auslöscht.
Ich werde weiterhin Selbsthypnose betreiben, um in angespannten Situationen nicht in alten Verhaltensmuster zu fallen. Selbsthypnose schlägt bei mir besser an als die Klopftherapie und bietet zudem den Vorteil, dass man sie überall ausüben kann und sie sehr rasch geht. In Verbindung mit der Musik hatte ich schon beim ersten mal keinerlei Probleme in Selbsthypnose zu gelangen. Das angenehme Gefühl der Entspannung setze danach auch ein. Ich fühlte mich wie gewohnt befreit, stärker und glücklich und hatte Energie den Tag sinnvoll zu nutzen anstatt ihn sprichwörtlich in Klo zu werfen.